Was Schüler:innen der Gesamtschule Leverkusen Schlebusch 2008 mit der Anlage einer Wiese vor dem Bienenstand des Leverkusener Umweltzentrum „NaturGut Ophoven“ zunächst nur als einmalige Artenschutzaktion geplant hatten, entwickelte sich schnell zu einem erfolgreichen und über die Stadtgrenzen hinaus bekannten BNE Projekt.
Die Voraussetzungen dafür, ausgerechnet Bienen in den Mittelpunkt zu stellen, konnten nicht besser sein. Der Projektleiter, Reinhold Glüsenkamp, war nicht nur Lehrer der Gesamtschule, sondern ebenso Imker und Bienenpädagoge des Umweltzentrums. Bereits 1992 hatte er vom NaturGut ein Bienenvolk in den bis dahin ungenutzten Innenhof der Schule gebracht und mit einer Arbeitsgemeinschaft sofort damit begonnen, die verwilderte Fläche in einen kleinen Bienengarten umzugestalten.
2008 startete das Projekt, zunächst noch unter dem Namen „Ein Bienengarten für die Zukunft“. Doch schon recht bald erschien diese Bezeichnung zu eng und wurde entsprechend der nachhaltigen Ausrichtung in „Mit Bienen in die Zukunft“ geändert. Für das große Engagement der anfänglichen noch regional ausgerichteten Aktivitäten wurde das Projekt bereits 2011 auf der Didacta in Stuttgart von der UNESCO als Weltdekadeprojekt ausgezeichnet. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Denn die nachfolgende Vernetzung der bestehenden Arbeit in globale Zusammenhänge und die Initiierung eigener Hilfsmaßnahmen veranlasste die UNESCO bereits zwei Jahre später dazu, das Engagement wiederholt auszuzeichnen, diesmal in Köln.
Unsere Highlights in der Projektgeschichte
2008
Es geht los!
Wir starten auf dem Gelände des Leverkusener Umweltzentrum „NaturGut Ophoven“. Vor dem Bienenstand legen wir eine kleine Wiese an, für erdnistende Wildbienen tauschen wir den Mutterboden gegen große Mengen an Lehm aus, und mit einem Bienenmosaik gestalten wir einen Standpunkt, von dem aus Besucher des Umweltzentrums zukünftig einen optimalen und sicheren Blick auf die Bienenvölker erhalten können.
2009
Auch auf dem Schulgelände werden wir aktiv. Wir erkunden, wie wertvoll die vorhandenen Baumarten für Bienen sind und heben nur die ausgewählten, bienenfreundlichen Bäume mit auffälligen Mobiles hervor. So machen wir auch für alle Schüler:innen der Schule auf unsere Bienenschutzaktion aufmerksam.
Auf dem NaturGut fassen wir den Vorsatz, jedes Jahr an einem besonderen Projekttag für unseren Kooperationspartner eine Bienenschutzmaßnahme durchzuführen. Mit einem Trachtpflanzenkalender rücken wir diesmal Stauden in den Mittelpunkt. Bienen können so fortan an diesem Ort in separaten Beeten das ganze Jahr hindurch Nektar und Pollen spendende Blüten vorfinden. Im Zentrum platzieren wir einen besonderen Bienenschaukasten.
2010
Die ersten eigenen Baumpflanzungen führen auf unserem großen Schulgelände aus. Mit einem Spitzahorn und einer Winterlinde wählen wir zwei besonders bienenfreundliche Arten aus. Doch leider währte die Freude nicht sehr lange. Denn mit der mutwilligen Zerstörung, mussten wir hinnehmen, dass es für uns auch Rückschläge geben kann. Doch sofort fassten wir den Entschluss, uns von derartigen Vorkommnissen nicht ermutigen zu lassen.
Unsere erste Baumpflanzung für das NaturGut erfolgt in Kooperation mit der NABU Naturschutzstation Leverkusen. Den über das Gelände des Umweltzentrums verlaufenden Obstweg bereichern wir mit zwei Apfelbäumen. Mit einer großen Infotafel am Wegesrand nutzen wir die Gelegenheit, unsere Projektarbeit in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.
2011
Nach der Anerkennung durch die UNESCO folgen weitere Auszeichnungen. Mit Geldpreisen gehören wir auch zu den Gewinnern bei den Wettbewerben „Sei ein Futurist“ und „Initiative Zukunft“ des Drogeriemarktes „Dm“. In einer Opladener Filiale verweisen wir mit dem Verschenken von Früchten darauf, was wir den Bienen zu verdanken haben.
Dem schulischen Vorbild folgend, beginnen wir damit, auch vor dem Bienenstand des Leverkusener Umweltzentrums einen kleinen Bienengarten anzulegen. Dies passt gut zu dem, was wir bereits zum Projektstart vor drei Jahren begonnen hatten.
Eine Kooperation mit dem schulischen Eine Welt Verein „Horizontes“ macht es möglich, unser globales Lernen in die Tat umzusetzen. Wir haben den Wunsch, armen Menschen in Nicaragua dabei zu helfen, mit Bienen ihr Einkommen zu verbessern. Bei einem Besuch an unserer Schule nimmt Herr Espinoza aus Chinandega mit großer Freude unsere Absichtserklärung entgegen.
Die Kooperation mit dem Eine Welt Verein Horizontes und der gemeinsamen Zielsetzung, ein gemeinsames Hilfsprojekt in Nicaragua zu starten, bewirkt eine Neuorientierung der Bienenhaltung. Aus der extensiven Betriebsweise wird eine kleine nachhaltig wirtschaftende Schulimkerei, um so die finanziellen Mittel für die beabsichtigte Entwicklungszusammen-arbeit bereitstellen zu können.
Erstmalig haben wir einen Stand in der benachbarten kleinen Fußgängerzone in Schlebusch, um unseren eigenen Honig verkaufen zu können. Mitglieder des Eine Welt Vereins unterstützen uns dabei, die Bevölkerung über unsere Kooperation zu informieren.
2012
Fortsetzung folgt