Bienen als Thema für das Globale Lernen auszuwählen, macht großen Sinn, besonders dann, wenn sich über Schulbienen leicht ein praxisorientierter Zugang ermöglichen lässt. Den größten Gewinn hinsichtlich einer Bildung für nachhaltige Entwicklung lässt sich erreichen, wenn außerdem noch wichtige Einsichten in eine Entwicklungszusammenarbeit mit Bienen hinzu kommen können.
Unser Bienenprojekt in Kamerun
Ein Glücksfall für unsere Projektarbeit ist die Kooperation mit dem Eine Welt Verein „Horizontes“, aus der drei gemeinsame Hilfsprojekte für arme Länder hervorgegangen, sind, zwei davon in Afrika.
Zielgruppe sind in allen Fällen Frauen und Kinder. Die Mütter sind es, die die richtige Motivation und den Einsatz mitbringen alternative Einkommensquellen zu generieren. Und gerade dazu eignet sich die Bienenhaltung in Kamerun bestens, da sie traditionell verankert ist.
Projektleitung
Reinhold Glüsenkamp – Deutschland
Josue Damatal – Kamerun
Auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne unsere Projektarbeit vor.
Kontakt
r.gluesenkamp@web.de
Bienenhaltung in Kamerun
Die Naturgeschichte der Honigbienen hat ihren Ursprung auch in Afrika. Während der Eiszeiten wurde der Kontinent wiederholt auch zur Heimat der europäischen Bienen. Die Vielfalt an Lebensräumen bietet ihnen bis heute optimale Zustände, allen voran die Savannen mit ihrem atemberaubenden Baumbestand.
Bereits zu Kolonialzeiten haben deutsche Forscher in Kamerun eine „erdrückende Fülle“ an Baumarten beschrieben, die sich vornehmlich den Schmetterlingsblütern zuordnen lassen, einer Pflanzenfamilie, die mit ihren Blüten besonders viele insektenfreudliche Arten hervorgebracht hat. Zum Bedauern der deutschen Imker hat sich hierzulande aus dieser Pflanzengruppe unter den Bäumen nur eine einzige Art ausgebreitet, die Robinie. Einen guten Eindruck der farbenfrohen Blütenpracht in Afrika lässt sich mit einem Seidenbaum gewinnen. Obwohl er als eingeschränkt winterhart gilt, findet man in vereinzelt in Gärten oder Parkanlagen.
Aus Sicht der Koevolution bedingt die Artenfülle der Schmetterlingsblüter gleichzeitig auch eine Vielfalt unter den Bienenarten. Mit dem Ausschöpfen der Nahrungsquellen ergeben sich die allerbesten Lebensbedingungen. In Honigbienenvölkern können sich deshalb sehr schnell große Honigmengen ansammeln, die dann recht bald auch den Auszug von Schwärmen veranlassen. Aufgabe der traditionellen und immer noch anzutreffenden Honigjäger ist es, diesem Geschehen zuvor zu kommen.
Seit mehr als 20 Jahren forscht Martin Gruber von der Universität Bremen mit seinem Projekt „BeeCulures“ auch zur traditionellen Bienenhaltung in Kamerun. Mit seinen eindrucksvollen Videoaufnahmen hat er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wie es den Honigjägern der Gbaya gelingt, mit ihren kunstvoll angefertigten und in den Baumkronen plazierten Körben Bienenschwärme einzufangen, um sie später bei der Honiggewinnung ausräuchern zu können. Dass die Bienenpopulation bei derart zerstörerischen Eingriffen keinen größeren Schaden nimmt, ist verwunderlich, drückt aber erkennbar die große Vitalität der afrikanischen Honigbienevariante „adonsonii“ aus. Die Völkerverluste können über das Schwärmen schnell wieder ausgeglichen werden.
Dass es in Afrika auch anders geht, ohne den Bienen zu schaden, zeigt die Bienenhaltung mit Oberträgerbeuten, die auch als „Top Bar Hive“, bezeichnet werden. Leicht erkennbar sind sie an den sich einfachen, sich nach unten verjüngenden Kästen. Ihr Potential für die Entwicklungshilfe ist längst bekannt. Modellhaft zeigt dies auch der Erfolg des Projekts „Honig der Savanne“ der „DAZ e.V.“. Auch Josue Damatal, unser Projektleiter in Kamerun, nutzt die großen Vorteile, dieser nachhaltigen Bienenbehausung, die zunehmend auch ihre Anhänger in Deutschland findet.
In Ntui in Zentralkamerun können Oberträgerbeuten mit geringem Kostenaufwand leicht für unser Bienenprojekt hergestellt werden. An ihrem Aufstellungsort ziehen wohnungssuchende Bienenschwärme oft von ganz alleine ein und erleichtern so den Start in die Bienenhaltung erheblich. Alle Eingriffe beschränken sich auf ein Minimum bis die Honigernte zu einer Zeit heranrückt, in der die meisten europäischen Bienen noch auf das Endes des Winters warten. Die Vitalität der afrikanischen Bienen macht eine Behandlung gegen Schädlinge wie der Varroamilbe überflüssig.
Frauen und Kinder im Bienenprojekt Kamerun
Große soziale Ungleichheiten prägen wie in vielen afrikanischen Ländern auch das Leben der Menschen in Kamerun. Leidtragende sind ganz besonders die Frauen in einem Land, in dem sich die Emanzipation schwer tut gegen ein traditionell gefestigtes Patriarchat. Hinzu kommen die ärmlichen Verhältnisse, die besonders bei alleinstehenden Müttern mit ihren Kindern extreme Belastungen darstellen.
„Die Armut ist in Kamerun weit verbreitet und trifft vor allem die Familien, die von der Landwirtschaft leben. Aber die Armut hat vor allen Dingen ein weibliches Gesicht. Seit einigen Jahren beobachten wir eine regelrechte Feminisierung der Armut“
Marc Dugge vom Deutschlandfunk bezeichnet die Frauen in Kamerun als „Stille Heldinnen“. Unermüdlich sind sie im Einsatz ihre Kinder zu erziehen, den Haushalt zu führen, die harten Feldarbeiten zu erledigen und die Erträge auf dem Markt zu verkaufen, falls es die geringen Ernten überhaupt zulassen.
Die widrigen Lebensumstände gelten auch für die Frauen, die wir seit 2029 mit unserem Bienenprojekt unterstützen. Von den 5 ersten Frauen, die Josue Damatal ausgewählt hat sind 2 alleinerziehend, eine der beiden mit acht Kindern!
„Wenn man Frauen unterstützt, dann unterstützt man gleichzeitig auch ihre Familien.“
Josue Damatal
Projektleiter im Bienenprojekt Kamerun
AB hier Homepage in Bearbeitung
erra Elise ist eine der Frauen, die von Beginn an dabei sind.
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